
Spanien, Großbritannien und die Sowjetunion haben eins gemeinsam: Sie waren eine Weltmacht, die nach einem exakt verlaufenden siebenstufigen Muster zerfiel. Spanien im 17. Jahrhundert, Großbritannien Mitte der 1950er Jahre, die Sowjetunion 1991. Werden die Vereinigten Staaten die nächste Großmacht sein? Von Frank Schwede
Drei Supermächte verloren ihre Vormachtstellung: Spanien, das einst reichste Imperium der Erde, war das erste Land. Es folgte Großbritannien und schließlich die Sowjetunion, die in weniger als drei Jahren von einer Supermacht zu einem nicht existierenden Staat wurde.
Jeder dieser Staaten hielt sich für unantastbar. Jeder glaubte, es würde ihn nie treffen. Und doch traf es sie – jedes Land nach einem siebenstufigen Muster, das nahezu identisch ist.
Stufe 1: Militärische Verausgabung. Stufe 2: Währungsabwertung. Stufe 3: Schuldenspirale. Stufe 4: Verlust der Produktionskapazität. Stufe 5: Sozialer Verfall. Stufe 6: Verlust des Reservewährungsstatus und Stufe 7: Der Zusammenbruch.
Spanien durchlief alle sieben Stufen zwischen den Jahren 1590 und 1670. Großbritannien zwischen 1914 und 1954, die Sowjetunion zwischen 1945 und 1991. Die Vereinigten Staaten befinden sich derzeit in Stufe 5, wobei sich bereits deutliche Warnzeichnen für Stufe 6 abzeichnen.
Das ist keine Spekulation, sondern ein Muster, das 500 Jahre Geschichte dokumentiert. Drei Großmächte durchliefen alle sieben Phasen und alle waren dem Untergang geweiht.
Die Vereinigten Staaten haben bereits fünf dieser Phasen durchlaufen und nähern sich Phase sechs. 36 Billionen Dollar Schulden, die jährlich um zwei Billionen Dollar wachsen, Zinszahlungen von über eine Billion Dollar und kein politischer Wille, etwas dagegen zu unternehmen.
Das Muster zeigt, dass Phase sechs und sieben nahezu unausweichlich sind. Die einzige noch offene Frage ist der Zeitpunkt des Crashs. Die Geschichte sagt das genaue Datum nicht voraus, aber sie zeigt die Abfolge mit absoluter Gewissheit.
Es ist für jeden Bürger eines betroffenen Landes wichtig zu verstehen, in welcher Phase sich sein Land befindet, allein das Wissen entscheidet darüber, ob die Menschen vorbereitet oder unvorbereitet getroffen werden.
Im Jahr 1590 war Spanien noch das reichste Land der Welt. Es kontrollierte die Hälfte der Welt. Das spanische Militär dominierte Europa und die Währung des Landes war in aller Welt akzeptiert. Innerhalb von 80 Jahren war die einstige Supermacht bankrott. (Der Aufstieg einer multipolaren Weltordnung: Der Westen beobachtete in Tianjin, wie sich die Welt veränderte)
Die Welt hielt den Atem an
1914 beherrschte Großbritannien das größte Imperium in der Menschheitsgeschichte. Das Pfund Sterling war die globale Reservewährung – bereits 40 Jahre später war auch dieses Imperium ausradiert. Die Währung brach zusammen, die Briten wurden Amerikas Juniorpartner.
1991 war die Sowjetunion an der Reihe. Auch sie war eine Supermacht. Atomwaffen, globaler Einfluss, Satelliten, die den gesamten Globus umspannten waren so selbstverständlich wie das Amen in der Kirche. Die ganze Welt fürchtete sich vor den Sowjets – doch dann kam 1991 das völlig Unerwartete.
Die Welt hielt den Atem an, als die Sowjetunion im Jahr 1991 nach 900 Tagen aufhörte zu existieren. Nicht durch Krieg, sondern durch eine wirtschaftliche Implosion.
Drei vollständige Zusammenbrüche alle nach exakt derselben Abfolge in Kürze geschildert. Ein Zusammenbruch geschieht nicht aus heiterem Himmel, nicht durch eine Invasion oder einer militärischen Niederlage, sondern sie beginnt mit einer wirtschaftlichen Erschöpfung.
Eine Großmacht dehnt sich über seine Selbsterhaltungsfähigkeit hinaus aus. Zunächst ist der Untergang einer Großmacht nicht sichtbar. Die Währung funktioniert noch. Das Militär zeigt Stärke, die Regierung gibt Versprechen ab – doch unter der Oberfläche bröckelt das Fundament. Ressourcen werden falsch verteilt, die Produktionskapazität schrumpft, wer es sich leisten kann, verlässt das Land.
Es kommt zu einer Beschleunigung. Verbündete beginnen, sich abzusichern, Feinde testen Grenzen aus, Handelspartner suchen nach Alternativen, die Reservewährung verliert an Bedeutung.
Und plötzlich geschieht das Unerwartete: Die Vorteile, die das Land einst mächtig gemacht haben, werden zu Schwächen. Die Währung, die einst von der gesamten Welt begehrt war, strömt zurück ins eigene Land.
Die globale militärische Präsenz ist nicht mehr haltbar, Versprechen werden zu leeren Worthülsen. Das ist kein theoretisches Geschwurbel, genau das passierte in Spanien, in Großbritannien und in der Sowjetunion.
Es passierte, weil die Länder exakt dieselben falschen Entscheidungen trafen, die aktuell die USA treffen. Diese drei Länder glaubten, ihre Macht sei dauerhaft. Sie überhoben sich militärisch, sie entwerteten ihre Währung und sie weigerten sich, die Realität anzuerkennen, als der totale Zusammenbruch bereits schon im Gange war.
Jedes Land wollte spanisches Silber
Werfen wir einen detaillierten Blick auf die drei Länder und beginnen mit Spanien. Nachdem Christoph Kolumbus Amerika entdeckt hat, entwickelte sich Spanien im Jahr 1492 zur ersten wahren Weltmacht.
Die Spanier eroberten die Reiche der Azteken und Inka und brachten die Kontrolle über die reichsten Gold- und Silberminen, die je entdeckt wurden. Um das Jahr 1550 brachten spanische Galeonen 200 Tonnen Silber pro Jahr nach Hause.
Um 1600 waren es bereits 400 Tonnen jährlich. Spanien kontrollierte die Finanzen von ganz Europa. Der spanische Real (abgeleitet von spanisch rey = König) war die globale Reservewährung. Jedes Land wollte spanisches Silber.
Spanien war das Land, das das Geld der gesamten Welt kontrollierte. König Philipp II. regierte von 1556 bis 1598. Er verfügte über mehr Geld als jeder andere Monarch in der Weltgeschichte und investierte entsprechend in sein Imperium.
Irgendwann setzte Phase eins ein: die Militärische Verausgabung. Spanien führte in der ganzen Welt Kriege. Gegen das Osmanische Reich im Mittelmeerraum, gegen Frankreich und Italien, gegen protestantische Rebellen in den Niederlanden, gegen die englische Marine, auf den Philippinen und in Amerika.
Bereits um das Jahr 1580 hatte Spanien militärische Verpflichtungen auf insgesamt vier Kontinenten. Die Kosten waren enorm. Die Hälfte der spanischen Einnahmen floss ins Militär.
Bald schon folgte Phase zwei: die Währungsentwertung. Spanien konnte seine Rechnungen nicht mehr allein durch Steuereinnahmen begleichen. Also tat es, was jedes scheiternde Imperium in so einem Fall tut, es entwertet seine Währung.
Die Spanier mischten in Silbermünzen, die eigentlich aus reinem Silber bestehen sollte, zunächst nur 50 Prozent, später sogar 75 Prozent Kupfer – sie entwerteten also ihre Währung.
Der Nennwert blieb gleich, aber er reale Wert sank rapide. Um 1600 enthielten spanische Silbermünzen kaum noch Silber. Händler akzeptierten sie nicht mehr zum Nennwert. Die Inflation explodierte und die dritte Phase setzte ein: die Schuldenspirale.
Spanien war gezwungen, sich von italienischen und deutschen Bankiers Geld zu leihen. 1557, weniger als 20 Jahre nach Phillips Herrschaft, verkündete Spanien seinen Konkurs.
Das Land konnte seine Schulden nicht mehr bedienen, restrukturierte seine Finanzen und nahm weitere Kredite auf. 1560 musste Spanien erneut Konkurs anmelden – letztendlich waren es vier Konkurse in 40 Jahren.
Jedes Mal versprach das Land Reformen, jedes Mal folgten weitere Kreditaufnahmen und Ausgaben – schließlich folgte Phase vier: der Verlust der Produktionskapazität. Das Land besaßen alles Gold und Silber der Welt, und es hat seine Schätze vernichtet.
Spanien stellte seine Produktion ein
Ein Land, das unbegrenzt Geld hat, hört irgendwann auf zu produzieren. Warum Lebensmittel anbauen, wenn man sie importieren kann? Warum Schiffe bauen, wenn man sie kaufen kann? Warum innovativ sein, wenn man das Geld einfach ausgeben kann?
Der spanische Adel hielt Arbeit für unter seiner Würde. Die Produktion ging zurück, die Landwirtschaft stagnierte, der gesamte Reichtum floss in den Import von Waren aus anderen Ländern.
Gold und Silber aus Amerika wurde direkt wieder ausgegeben, um teuren französischen Wein, italienische Seide und niederländische Waren zu bezahlen. Spanien wurde schließlich zum Umschlagplatz.
Der Reichtum floss wie ein reißender Fluss durch Spanien hindurch – , aber nichts davon blieb hängen. Um das Jahr 1600 produzierte Spanien nahezu nichts mehr. Das Land war völlig von Importen und Silber abhängig, um alle Schulden zu bezahlen.
Als schließlich die Silberminen erschöpft waren, als die Produktion zurückging, kollabierte das gesamte System mit einem Donnerschlag.
Was folgte, war die fünfte Phase: der soziale Verfall. Mit dem Zusammenbruch der Wirtschaft explodierte die Kriminalität im Land, Bettler füllten die Straßen von Madrid, produktive Bürger, die es sich leisten konnten, wanderten aus.
Viele gingen nach Frankreich, England, in die Niederlande – in Länder, die aufbauten, schufen und wuchsen. In Spanien blieben nur Bürokraten, Soldaten und Priestern zurück.
Die Folgen waren, niemand schuf Wohlstand, alle konsumierten nur. Um 1640 verlor Spanien Portugal, 1650 verlor es die Niederlande, das reichste Territorium. Um 1700 war das einst so stolze spanische Reich nur noch eine leere Hülle – zwar noch groß auf dem Papier, aber wirtschaftlich bereits mausetot.
Spanien wurde von der Weltmacht zu einer zweitrangigen Macht in weniger als einem Jahrhundert zurückgestuft. Spanien hat sich von seinem Abstieg nie erholt. Das Spanien von heute ist nur noch ein regionales europäisches Land. Angenehm, kultiviert – aber auf der Weltbühne völlig irrelevant.
Zweites Beispiel: Großbritannien ist um das Jahr 1900 auf dem Höhepunkt seiner Macht angekommen. Das Land kontrollierte 25 Prozent der Landfläche der Erde und 400 Millionen Untertanen.
Das Pfund Sterling war die globale Reservewährung. Jeder wichtige Handelsvertrag war in Sterling gerechnet. Jede Zentralbank hielt britische Anleihen.
Großbritannien regierte die Welt
London war das Finanzzentrum der Welt. Und genau wie Spanien 300 Jahre zuvor glaubten die Briten, es sei von Dauer. Doch auch sie folgten bereits dem gleichen vernichtenden Muster.
Um das Jahr 1900 hatte Großbritannien in nahezu der gesamten Welt militärische Verpflichtungen. In Indien, in Afrika, dem Nahen Osten, China, im Pazifik und in der Karibik.
Das heißt, die Briten mussten Territorien auf sechs Kontinenten verteidigen. Die Kosten waren enorm. Als 1914 der Erste Weltkrieg begann, stand Großbritannien vor einer schweren Entscheidung.
Es ging um die Frage, neutral bleiben und Europa sich selbst zerstören lassen oder eingreifen und das Imperium in den Bankrott treiben, um auf Teufel komm raus zu siegen. Großbritannien fasste den folgenschweren Entschluss zu kämpfen.
Der Erste Weltkrieg kostete Großbritannien über 40 Milliarden Dollar. Das entspricht heute einer Billion US Dollar. Die Briten liehen sich Geld von allen Seiten, hauptsächlich von den Vereinigten Staaten.
Bis 1918 schuldete Großbritannien Amerika Milliarden. Über Nacht wurde der Gläubiger zum Schuldner. Großbritannien hatte den Krieg zwar gewonnen und hielt die Weltmachstellung – aber zu einem verdammt hohen Preis.
Die Briten glaubten, sie könnten ihr Land wirtschaftlich wieder aufbauen – doch sollten sich irren, denn schon bald folgte die Währungsabwertung. Das Pfund Sterling sollte durch Gold gedeckt sein, doch der Krieg hatte Großbritanniens Goldreserven aufgebraucht.
Die Briten hatten Gold nach Amerika verschifft, um Waffen, Lebensmittel und Vorräte zu bezahlen. Bis 1920 waren Großbritanniens Goldreserven nur noch halb so hoch wie noch im Jahr 1914.
Dennoch versuchte man, den Wert des Pfunds zu halten. 1925 kehrte Großbritannien zum Goldstandard zurück – und zwar zum Vorkriegskurs. Das Problem aber war, das Pfund war überbewertet.
Die Folgen waren dramatisch. Britische Exporte verteuerten sich, das verarbeitende Gewerbe ging zurück, die Arbeitslosigkeit stieg – gleichzeitig war die Regierung gezwungen, die Zinsen hoch zu halten, um die Währung zu stützen.
Das zerstörte die Binnenwirtschaft. 1931 konnten die Briten ihre Währung nicht mehr halten. Großbritannien gab den Goldstandard auf, das Pfund verlor über Nacht 25 Prozent seines Wertes.
Das führte in die Schuldenspirale. Großbritannien konnte sich nie von den Schulden des Ersten Weltkriegs erholen. Dann folgte der Zweite Weltkrieg, der mit weiteren 120 Milliarden Dollar an Kosten zu Buche schlug.
Das Empire war am Ende
Das bedeutete, noch mehr Kredite von Amerika aufnehmen. Bis 1945 schuldete Großbritannien den Vereinigte Staaten und Kanada über 30 Milliarden Dollar – mehr als das gesamte britische Bruttoinlandsprodukt.
Auch dieser Krieg wurde gewonnen – doch das Empire war am Ende. Die Briten konnten es nicht mehr halten, sie konnten es sich schlichtweg nicht mehr leisten.
1947 gab Großbritannien Indien auf, das Kronjuwel und die Quelle des Reichtums seit 200 Jahren. In den nächsten 20 Jahren verloren die Briten einfach alles. Afrika, den Nahen Osten, Südostasien, die Karibik – bis 1970 existierte das Britische Empire nur noch in Geschichtsbüchern.
Schließlich folgte der Währungszusammenbruch. Das Pfund fiel immer weiter. 1940 entsprach ein Pfund 403 Dollar, 1950 waren es 280 Dollar, 1970 noch 240 Dollar – und 1980 kosteten zwei Pfund nur noch 30 Dollar.
Aus der Reservewährung wurde schließlich eine Regionalwährung. Großbritannien versuchte aber den Schein zu wahren: Das Land hat einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat, ist im Besitz von Atomwaffen und hat eine besondere Beziehungen zu Amerika.
Werfen wir zum Schluss noch einen Blick auf das jüngste Beispiel, den Untergang der Sowjetunion im Jahr 1991. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs stieg die UdSSR zur Supermacht auf: Atomwaffen, massive militärische Kontrolle über Osteuropa, Satelliten im Weltraum.
Die sowjetische Führung glaubte, dass der Kommunismus den Kapitalismus besiegen würde. 45 Jahre lang konkurrierte die Sowjetunion mit den USA, hielt militärisch mit ihnen mit, bauten sogar mehr Panzer, mehr Raketen und verfügten über mehr Truppen.
Doch tief unter der Oberfläche lag die Wirtschaft bereits im Sterben. Der Fehler der sowjetischen Führung bestand darin, dass sie 15 bis 20Prozent des Bruttoinlandprodukts für das Militär ausgab – dreimal so viel wie Amerika.
Der Grund war, sie mussten mit der amerikanischen Technologie, der amerikanischen Reichweite der Raketen und den amerikanischen Bündnissen mithalten. Außerdem unterstütze die UdSSR Kuba, Syrien, Vietnam, Nordkorea, Angola und Äthiopien. Überall, wo Amerika Einfluss hatte, musste die Sowjetunion dagegenhalten.
Irgendwann waren die daraus resultierenden Kosten nicht mehr tragbar. Ab den 1970er Jahren stagnierte die sowjetische Wirtschaft. Nur die Öleinnahmen hielten das Land noch über Wasser, alles andere funktionierte nicht mehr.
Der Rubel war nichts wert
Die Fabriken produzierten Schrott, landwirtschaftliche Betriebe gingen bankrott – die Technologie fiel um Jahrzehnte zurück. In den 1980er Jahren war die Sowjetunion sogar gezwungen Getreide zu importieren.
Ein Land mit den besten Ackerböden der Welt konnte sich nicht mehr selbst ernähren. Warum? Weil die Zentralplanung nicht funktioniert. Weil Innovation unter Kontrolle stirbt, weil niemand produziert, wenn es keinen Anreiz gibt.
Auf dem wirtschaftlichen Zusammenbruch folgte der Währungszusammenbruch. Der Rubel war nie eine echte Währung. Er war nichts wert, weil er international nicht umgetauscht werden konnte.
Selbst die sowjetischen Bürger misstrauten ihrer Währung. Sie benutzten Dollar, wann immer sie welche bekommen konnten. Die Regierung war gezwungen, ausländische Waren mit Gold und Öl zu kaufen, weil niemand den Rubel wollte.
Bis 1985 fielen die Ölpreise. Die sowjetischen Goldreserven gingen zur Neige, der sowjetischen Führung ging am Ende das Geld aus.1989 fiel die Berliner Mauer. Europa spaltete sich ab. Polen, Ungarn, die Tschechoslowakei, Rumänien und Ostdeutschland verschwanden innerhalb eines Jahres.
Die Satellitenstaaten, die der Sowjetunion strategische Vorteile verschafft hatten, verschwanden. Die sowjetische Führung konnte es nicht verhindern. Sie war bankrott. Am 26. Dezember 1991 hörte die Sowjetunion auf zu existieren.
Wiederholt sich aktuell in den USA die Geschichte diese drei Länder? Die Vereinigten Staaten haben über 750 Militärstützpunkte in 80 Ländern. Sie verfügen über Truppen in 150 Ländern. Sie sind engagiert für die Verteidigung Europas durch die NATO, die Verteidigung Japans, Südkoreas, den Philippinen und kämpfen im Nahen Osten gegen China und Russland.
Das Militärbudget der USA beträgt 850 Milliarden Dollar jährlich – doch das reicht nach Meinung von Experten nicht. Die USA sind am Limit. Die Ausrüstung ist veraltet, die Rekrutierungszahlen sind rückläufig.
Und sie haben Verpflichtungen, die sie nicht erfüllen können. Wenn China Taiwan angreift, wenn Russland in NATO-Gebiet eindringt, wenn der Iran den Persischen Golf abriegelt, können sie nicht auf alles gleichzeitig reagieren. Sie sind überfordert.
Genau wie Spanien, Großbritannien und die UdSSR. 1971 schloss Nixon die Golddeckung. Der Dollar wurde zu reinem Fiatgeld. Seit 2000 hat sich die Geldmenge um 400 % erhöht.
Über 6 Billionen US Dollar gedruckt
Seit 2020 haben die USA über 6 Billionen gedruckt. Seit 1971 hat der US Dollar 98 Prozent seiner Kaufkraft verloren. Sie mischen zwar kein Kupfer in Silbermünzen, dafür drucken sie einfach Papiergeld.
Der Mechanismus ist anders, doch das Ergebnis ist dasselbe: Entwertung. Die Vereinigten Staaten schulden 36 Billionen. Das sind 120 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Allein die Zinszahlungen nähern sich 1 Billionen US Dollar pro Jahr.
Sie geben mehr für Zinsen als für Verteidigung aus. Sie machen jedes Jahr Defizite. 1,8 Billionen Dollar im Jahr 2024 in eine wachsende Wirtschaft. In Friedenszeiten nehmen sie Kredite auf, um Zinsen für frühere Kredite zu bezahlen.
Das ist die Definition einer Schuldenspirale. Spanien ist viermal zahlungsunfähig geworden. Großbritannien lieh sich Geld bis es zusammenbrach. Der UdSSR ging das Geld aus.
Die USA sind auf dem gleichen Weg. Amerika produziert nichts mehr. Sie entwerfen, finanzieren und konsumieren, aber sie produzieren nichts mehr. Ihre Produktionsbasis ist ausgelöscht. Sie exportieren nach China, Mexiko, Vietnam. Sie importieren jährlich Waren im Wert von 800 Milliarden Dollar – mehr als sie exportieren.
Sie sind abhängig von ausländischen Lieferketten. Medikamente, Elektronik, Stahl, sogar Militärkomponenten. Genau wie Spanien von Importen abhängig wurde, während das Silber abfloss, sind die USA abhängig von Importen, während die Dollar abfließen.
Genau wie in Spanien. Das heißt, wenn das Geld ausbleibt, stecken die USA in Schwierigkeiten. Das Vertrauen in Institutionen ist schon jetzt auf einem Tiefpunkt. Die Kriminalität steigt, die Obdachlosigkeit explodiert und jährlich werden 100.000 Amerikaner durch Drogen getötet. Die Besten und Klügsten verlassen schon jetzt das Land – erschwerend kommt hinzu, dass die Geburtenrate einbricht.
Die Anzeichen des Verfalls sind überall sichtbar, aber alle tun so, als wäre alles in Ordnung. Die USA befinden sich in Phase fünf von sieben. Die Sowjetunion erreichte Phase fünf vor dem vollständigen Zusammenbruch. Ebenso Großbritannien. Spanien hielt länger durch, aber das Muster ist dasselbe.
Die USA sind noch nicht am Ende, aber schon ganz weit unten. Phase sechs ist der Verlust des Reservewährungsstatus. Dann beginnen die Verbündeten, ihre Währungen zu diversifizieren, wenn der Handel auf andere Währungen verlagert wird, wenn der Dollar in Scharen zurückfließt, weil ihn niemand mehr haben will.
Wir sehen schon jetzt die ersten Anzeichen. Die BRICS-Staaten entwickeln Alternativen, Zentralbanken kaufen Gold. China und Russland handeln mit Yuan und Rubel. Saudi-Arabien akzeptiert Yuan für Öl. Die ersten Risse bilden sich.
Die USA erzählen sich dieselben Lügen wie die anderen drei Großmächte: Wir sind anders. Wir haben Technologie. Wir haben den Dollar. Wir sind Amerika. Aber das Muster kümmert sich nicht um den Ausnahmezustand. Das Muster ist mathematisch. Man kann nicht auf Dauer über seine Verhältnisse leben. Man kann kein Imperium ohne Produktionskapazität aufrechterhalten.
Sie können Ihre Währung nicht ohne Folgen entwerten. Sie können Stufe sechs und sieben nicht vermeiden, sobald Sie die Stufen eins bis fünf abgeschlossen haben. Die Abfolge ist festgelegt.
Die einzige Frage ist der Zeitpunkt. Vielleicht in zehn Jahren, vielleicht in fünf, vielleicht schon früher – niemand kann es mit Gewissheit sagen. Aber das Muster sagt, dass der Zusammenbruch bevorsteht.
Und wenn er kommt, wird er nicht langsam sein. Er wird plötzlich kommen. Eine Währungskrise, die eine Schuldenkrise auslöst, die wiederum in eine politische Krise führt.
Seit 2020 haben die USA jede Phase beschleunigt. Mehr Geld gedruckt, mehr Schulden angehäuft, ausgedehnte Militäreinsätze getätigt, ausgehöhlte Produktion, zersplitterte Gesellschaft.
Das Ende ist sichtbar, wenn man das Muster kennt. Vielleicht finden die USA einen Weg aus der Sackgasse. Vielleicht können sie es schaffen, was Spanien, Großbritannien und die Sowjetunion nicht geschafft haben.
Vielleicht ist es diesmal wirklich anders. Aber das Muster sagt etwas anderes. Die Mathematik sagt etwas anderes – vor allem die Geschichte von Imperien, die immer wieder auf dieselbe Weise untergingen, zeigt, dass auch die USA ihre Lektion wohl auf die harte Tour lernen muss.
Video:
Quellen: PublicDomain/Frank Schwede für PRAVDA TV am 15.11.2025













