Neunter Planet im Sonnensystem-Zwilling entdeckt

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Im Herbst 2010 vermeldeten Astronomen an der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile die Entdeckung des bis dahin komplexesten Planetensystem fernab der Sonne, in dem bis zu sieben Planeten den sonnenähnlichen Stern „HD 10180“ umkreisen. Neue Auswertungen der Beobachtungsdaten des 127 Lichtjahre von der Erde entfernten Systems legen nun nahe, dass dieser Stern sogar von neun Planeten umkreist wird. Damit gäbe es um den gelben Zwergstern mehr Planeten als um die Sonne. Bei drei der Planeten handelt es sich um sogenannte Super-Erden.

Mittels der Radialgeschwindigkeitsmethode fanden eindeutige Belege für sechs und einen Hinweis auf einen siebten Planeten von 1,4 bis 65 Erdenmassen, deren Größen jedoch noch nicht bekannt sind. Während fünf dieser Planeten zwischen 12 und 25 Erdenmassen aufweisen und damit der Klasse der neptunartigen Planeten angehören, benötigt der sechste – ein saturnartiger Planet von 65 Erdenmassen – rund 2.200 Tage, um seinen Stern zu umkreisen.

Astronomen um Mikko Tuomi von der University of Hertfordshire haben die Beobachtungsdaten mit dem HARPS-Spektrografen am 3,6-Meter-Teleskop der ESO in La Silla erneut ausgewertet und konnten anhand dieser nicht nur auch die Existenz des bislang noch unsicheren siebten Planeten und damit besagter Super-Erde von 1,4 Erdenmassen bestätigen, sondern fanden hinzu auch noch deutliche Hinweise auf zwei weitere Super-Erden: Einer dieser Planeten verfügt demnach über die Masse von 1,9 Erden, der andere um 5,1 Erdenmassen. Die Ergebnisse hat Tuomi vorab auf „arxiv.org“ veröffentlicht und werden demnächst auch um Fachmagazin „Astronomy & Astrophysics“ publiziert.

Während es sich jedoch um erdgroße Planeten handelt, dürften sie nicht erdähnlich sein. So benötigt der Planet mit der 1,4-fachen Erdmasse gerade einmal 1,2 Tage, um seinen Stern zu umkreisen und auch die beiden neu entdeckten Super-Erden umkreisen ihre „Sonne“ auf sehr dichten Umlaufbahnen einmal in je 10 und 68 Tagen. Leben, wie wir es von der Erde kennen, dürfte auf diesen somit extrem heißen Planeten also nicht geben.

Mit neun Planeten, besitzt das System um „HD 10180“ mehr Planeten als jedes andere bislang bekannte Planetensystem – inklusive unseres eigenen mit seinen acht Planeten.

Die vollständige Neuanalyse der „HD 10180“-Daten finden Sie hier.

Quelle: ESO/L und grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de vom 10.04.2012

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