Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat sich erneut gegen eine Einmischung des Bündnisses in Syrien ausgesprochen.
Die Nato setze auf eine politische Lösung auf Basis des Plans von UN-Syrien-Vermittler, Kofi Annan, sagte Rasmussen der Online-Ausgabe der „Bild“-Zeitung am Samstag. Syrien sei „ein viel komplizierteres Land“ als Libyen. „Deshalb könnte ein Militäreinsatz viel größere Konflikte entfachen“, zumal es im Gegensatz zu Libyen kein klares Mandat der Vereinten Nationen und eine Unterstützung der Nachbarländer gebe. Rasmussen betonte: „Die Nato hat keine Absicht, in Syrien militärisch einzugreifen.“ Es müsse eine politische Lösung mit einem starken Engagement der Länder in der Region geben.
Trotz des seit vier Wochen geltenden Waffenstillstands reißt die Gewalt in Syrien nicht ab. Sicherheitskräfte erschossen nach Angaben von Oppositionellen am Freitag in Damaskus und in Aleppo mindestens fünf Menschen. Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachterstelle für Menschenrechte sprach von mehr als 20 Menschen, die seit Donnerstag getötet worden seien.
Quelle: Reuters vom 05.05.2012